Was im letzten Jahr bereits als Idee in meinem Kopf herum schwirrte, wollte ich 2018 nun endlich umsetzen: Von Berlin an den Bodensee nach Friedrichshafen fahren. Mit dem Rad. Zur Eurobike 2018. Im Vorjahr führte mich meine Tour mit meinem Faltrad von Köln/Koblenz entlang des Rheinradweges zur größten Fahrradleitmesse. Dieses Jahr wollte ich die Reise in meiner Heimat starten und mit meinem neuen Fahrrad angehen.

Hinweis: Enthält Produktvorschläge (manche würden es als Werbung bezeichnen…)

 

Wirklich vorbereitet war ich auf diese Tour allerdings nicht. Im Vorfeld war ich schon wieder viel unterwegs, viel arbeiten und auch ein paar Tage im Urlaub. Da blieb nicht viel Gelegenheit, um die Route zu planen oder Material und Zubehör zu besorgen. Dafür nehme ich mir sonst gern mehr Zeit. Ziel war es aber von Anfang an, nicht nur stur zu fahren, sondern auf dem Weg ein paar Stationen zu haben und Freunde zu besuchen und dort auch übernachten. So kam es auch, dass ich am ersten Tag bereits die längste Strecke zurücklegen wollte. Von Berlin Wannsee bis in die Leipziger Innenstadt sind es ca. 176 km. So musste ich nur an ein paar Tagen nach alternativen Schlafmöglichkeiten schauen, da ich ohne Zelt reisen wollte, um möglichst leicht zu reisen. Es folgt eine kleine Zusammenfassung, wie ich unterwegs bin.

Das Set-Up

Diese Tour sollte in vieler Hinsicht eine Neuheit für mich sein.

  1. Das Fahrrad

    Mein neues All Road Bike, das Veloheld iconX, ist mein Reiserad für diese Fahrt und musste noch dementsprechend modifiziert werden. An sich habe ich es mir so zusammengestellt, dass es problemlos auch als Tourenrad funktionieren würde. Dafür sorgen der Nabendynamo und das fest installierte Licht genauso wie die breiten Panaracer Gravelking SK Reifen in 43mm Breite. So bin ich auch auf den zahlreichen Kiesel- und Feldwegen bequem unterwegs. Die ersten Touren haben gezeigt, dass ich am Rad selbst eventuell doch noch Anpassungen machen muss. Der Vorbau ist jetzt schon sehr kurz, es kann sein, dass ich ihn aber noch kürzer brauche, da ich immer noch etwas zu gestreckt sitze. Für diese Reise muss der Aufbau so funktionieren, aber danach überlege ich ein Bikefitting machen zu lassen.

  2. Das Taschen

    Ich wollte leicht reisen, ohne viel Schnick Schnack und unnötiges Gepäck. Ganz im Bikepacking Stil also. Die Taschen sollten möglichst am Rahmen untergebracht werden oder maximal am Lowrider. Besagter Gepäckträger musste jedoch erst besorgt werden. Ebenso die passenden Taschen, die ich dann freundlicherweise von Ortlieb zur Verfügung gestellt bekommen habe. Es ist für mich ein absolutes Novum mit Frontrack zu fahren. Bisher hatte ich immer die klassische Tourenausrüstung mit Hinterradgepäckträger und großen Taschen dazu.

    Am Vortag der Reise (im empfehle eine derartig kurzfristige Montage ohne Ausprobierzeit grundsätzlich erst einmal nicht) installierte ich also den Tubus Duo an meinem Vorderrad. Passend dazu gab es das Front Roller Taschenpaar Gravel Pack von Ortlieb (500g leichter als normale Front Roller und mit zwei beweglichen Befestigungshaken), das praktische Accessoire Pack (multifunktional tragbar als Lenker-, Gürtel oder Zubehörtasche an der Lenkerrolle), sowie die selbstgenähte Satteltasche und das Snack Pack am Lenker. Insgesamt konnte ich so um die 32 l Packvolumen mit mir führen. Das Gewicht betrug am Ende vorn ca. 9 kg + Lenker- und Satteltasche mit ca. 2 kg (ich habe nicht genau gewogen).

  3. Packordung

    Es ist sehr sinnvoll sich zu überlegen, wo man welche Sachen verstaut, auch um nicht ständig auf der Suche nach etwas zu sein (ich suche ständig nach irgendetwas…). Da ich zum Beispiel nicht oft an die Satteltasche wollte, habe ich dort meine Alltagskleidung und die Regenjacke deponiert. In den vorderen Lowrider-Taschen sind auf der einen Seite Laptop + Ladekabel, Unterwäsche/Socken, weitere Ladegeräte und der To-Go Becher. Die zweite Tasche beherbergt die Radelklamotten (Funktionsshirts und Radlerhosen von Vaude), Flickzeug und Schlauch, sowie Ersatzschuhe und Kosmetikzubehör. Am Lenker befinden sich dann nur noch die Sachen, an die ich immer mal wieder muss wie Taschentücher, Multitool und Notfallriegel.

  4. Weiteres Zubehör

    Außerdem dabei sind Trinkflasche am Halter (am besten gleich zwei) und auch ein Schloss, da ich allein reise und manchmal auch das Fahrrad kurz aus den Augen lassen muss. Ebenso mit auf Reise gehen Fahrradhandschuhe (Giro Siv) und dieses Mal auch ein Helm (Uvex Boss Race). Navigieren lasse ich mich vom Garmin Oregon 700 und mit Routen, die per Komoot erstellt wurden.

Während ich diese Zusammenfassung schreibe, sitze ich bereits nach dem zweiten Reisetag im Bett und mache mir Gedanken über die kommenden Tage. Das Wetter war bisher mehr als sonnig und warm und ich spüre die Sonne deutlich. Die Tour war bisher abwechslungsreich und die Begegnungen und Treffen großartig.

Mehr werdet ihr dazu bald hier erfahren!

So lange: Folgt mir doch auf Facebook, Instagram und Twitter und schaut, wo ich mich gerade so herum treibe. Der Plan ist am Samstagnachmittag in Friedrichshafen zu sein. Sonntag, 08.07.2018 wird dort die Eurobike 2018 offiziell beginnen und bis zum 10.07.2018 gehen. Bis dahin habe ich noch einige Kilometer, Höhenmeter und zwei Off-Tage in Würzburg vor mir. Wir lesen uns!

Teil 1 des Tourberichts: B2FH: Unterwegs mit der kilometerfressenden Gravelmaschine

Teil 2 des Tourberichts: B2Fh: Der Berg ruft. Oder: Thüüüüüüüüringen!

Teil 3 des Tourberichts: #B2Fh: Die Fränkische Schweiz und der Umgang mit eigenen Grenzen

Teile diesen Beitrag!

2 Comments

  1. Super Beitrag! Da bekommt man gleich wieder mega lust auf eine richtige Tour. Wir fahren oft mal für 1-2 Tage rüber nach Österreich in die Berge um einfachmal rauszukommen. Wir haben eine 3 Jährige Tochter und leihen uns für Sie immer einen Fahrradanhänger hier: (Anmerkung Radelmädchen: Link entfernt.)
    Das ist ziemlich genial da wir nicht alles kaufen müssen. Kannst du evtl. eine Kinderfreundliche Route im Süden von Deutschland empfehlen? Viele Grüße Ninne

    • Hi Ninne,
      der Bodensee bietet unendlich viele ebene und Kinderfreundliche Strecken.

      LG
      Jürgen

Write A Comment