Einfach drauf setzen und losfahren.

Danach ist mir seit Wochen. Dabei war ich diesen Sommer sogar schon oft mit dem Rad unterwegs, auch auf Tages- bzw. Mehrtagestouren. Doch es reicht nicht. Die Entdeckerseele schreit nach mehr. Sie will das Rad…äh…satteln…und einfach wegfahren. Nach Norden, die Strecke auf dem Berlin-Kopenhagen-Radweg beenden, die wir zumindest bis Rostock abfuhren. Oder nach Westen bis Amsterdam. Oder noch weiter, gleich bis an den Kanal und dann rüber nach Irland.

Irland

Sobald ich dieses Wort sehe, höre, lese, beginnt es zu kribbeln. Es sind heute noch genau 14 Tage bis es los geht. 18 Tage auf der Grünen Insel stehen bevor. 18 Tage auf dem Fahrrad, das hoffentlich sicher und gut behütet dort ankommen wird – genau wie wir.

Wir. Das sind mittlerweile fünf junge Menschen in den Zwanzigern (wir wurden irgendwie immer mehr ;-)), die ihren Urlaub in einem fremden Land auf dem Fahrrad erleben wollen. Am Shannon-Airport soll die Reise starten, die Westküste hoch gehen, um dann einen Schlenker quer durchs Land zu machen nach Belfast, Nordirland. Von dort planen wir runter nach Dublin zu radeln, wo wir dann wieder gen Heimat fliegen werden.

Es ist die erste Radreise in dem Ausmaß für mich. Ich fühle mich schon fast wie ein Küken im Vergleich zu dem ein oder anderen, der mit uns fährt und schon einige Fahrradkilometer mehr auf dem Buckel hat. Und im Vergleich zu der Tour (ausührlich in „Eine kleine Radtour“ nachzulesen), die Sascha und Philipp vor genau einem Jahr durch Island gemacht haben, handelt es sich hierbei wohl um eine Kaffeefahrt. Aber wer weiß schon, was das verufene irische Wetter und die Straßen dort so für uns bereit halten. Spannend und landschaftlich attraktiv wird es allemal. Letztendlich ist es auch kaum vergleichbar und das muss es auch nicht sein. Ich bewundere die beiden immer noch dafür, dass sie das geschafft haben. Allein an der Reise teilhaben zu dürfen dank der Berichte auf milchmithonig.de und der Erzählungen und Fotos, hat auch meine Abenteuerlust geweckt.

Gedanken vor der Reise

Es ist ein kleiner Schritt, um die große Liste abzuhaken, aber es ist ein Haken. Eigentlich sogar gleich zwei: Bedenkt man, dass ich schon eine ganze Weile eine längere Reise mit dem Fahrrad machen wollte und Irland ein Land ist, das ich reizvoll finde und gerne bereisen möchte. So habe ich gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.

Die Entscheidung dafür war dennoch nicht leicht, denn da lagen noch die ein der anderen großen Steine, die den Weg versperrten. Darf ich mir das so mitten im Studium, kurz vor der Masterarbeit überhaupt erlauben? Bekomme ich die Zeit und das Geld zusammen? Rein objektiv und realistisch betrachtet, hätte ich die Tour streichen können. Doch bereits als die Idee aufkam und ich davon hörte, wusste ich schon genau, dass ich nicht Nein sagen konnte. Es bedurfte einiger Bedenkzeit, doch schließlich waren die Würfel gefallen. Ich buchte den Flug und nichts fühlte sich danach besser an, als das Wissen, dass ich mir bald einen Traum erfüllen konnte.

Da ging es auch eigentlich erst richtig los. Einfach losfahren wäre ja schön und gut gewesen, aber ein wenig Ausrüstung machte die Sache doch etwas einfacher. So sammelte sich einiges an. Selbst jetzt, während ich hier schreibe, fehlen noch Kleinigkeiten, die ich vorher nicht auf dem Schirm hatte. Dabei gibt es ja so schöne Packlisten, wo man nachlesen kann. Beruhigend ist nur: Einmal angeschafft, hat man die meisten Sachen für eine ganze Weile. Ich hatte zum Beispiel keine ordentliche Regenkleidung. Dabei ist diese wohl für eine Irlandreise essenziell!

Die Route steht nun auch im groben fest. Die Zeit rennt förmlich und immer wieder überkommen mich Momente, in denen ich einfach nur voller Vorfreude ungeduldig werde und den Start der Tour gar nicht erwarten kann.

Lieber Leser, sei gewiss, dass ich nicht an mich halten und ausführlich berichten und dokumentieren werde, was wir auf unserer Reise so erlebt haben!

Bald geht es los. Noch 14 Tage!
14.
Ich kann es kaum noch erwarten.

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